Unterlübbe
Alte Fachwerkgebäude, wie dieser Hof in Köhlte, prägten über Jahrhunderte das Dorfbild.
Nördlich der Ortschaft Oberlübbe und bis an die Bastau-Niederung heran reicht das Dorf Unterlübbe. Die Entwicklung des Ortnames reicht über 960 Jahre zurück. So wird 1029 Hildiwardingahusen, der heutige Ortsteil Hilferdingsen, erstmals erwähnt. 1080 erscheint der Ortsteil Waschhorst, 1277 kommt der Ortsteil „Colette“, später Köhlte, hinzu. Haupterwerb der Bevölkerung war die früher intesiv betriebene Landwirtschaft.
Später kam, wie in anderen Ortschaften auch, die Flachsverarbeitung hinzu. Ende des 19. Jahrhunderts fanden viele Unterlübber Arbeit in zwei Zigarrenfabriken und der Zigarren-Heimarbeit (bis 1982). In den siebziger Jahren siedelten sich hier hauptsächlich holz- und metallverarbeitende Betriebe an. Auch heute noch wird in Unterlübbe intensiv Landwirtschaft betrieben, da die Böden eine hohe Ertragswertzahl garantieren. Von historischer Bedeutung ist der 1916 entdeckte Moorfundplatz im Hilferdingser Moor. Hier entdeckte man die Überreste einer frühgeschichtlichen Siedlung. Die Ausgrabungen begannen im Jahr 1938, mussten aber mit Kriegsbeginn wieder eingestellt werden. Erst 1985 wurden die Arbeiten durch Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Archäologie wieder aufgenommen. Die gefundenen Pfeilspitzen aus Feuerstein deuten auf die Bronzezeit 1800-1600 vor Christus hin.